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An unserer Seite

 

Ein wunderbarer Text von John O`Donohue, einem - 2008 mit 52 Jahren verstorbenen - irischen Philosophen und katholischen Priester, Schöpfer des Werkes "Anam Cara - das Buch der keltischen Weisheit"

 

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Die Toten sind nicht fern oder abwesend. Sie sind an unserer Seite. 

 

Wenn wir jemanden durch den Tod verlieren, verlieren wir sein physisches Bild und seine Präsenz, er schlüpft aus seiner sichtbaren Form in eine unsichtbare Präsenz. Diese Veränderung der Form ist der Grund, warum wir die Toten nicht sehen können. 

 

Aber nur weil wir sie nicht sehen können, heißt das nicht, dass sie nicht da sind. In eine ewige Form verwandelt, können die Toten die Reise nicht umkehren und auch nicht für eine Sekunde in ihre alte Form zurückkehren, um noch eine Weile bei uns zu verweilen. 

 

Obwohl sie nicht wieder erscheinen können, sind sie weiterhin in unserer Nähe, und ein Teil der Trauerbewältigung besteht darin, unser Herz zu verfeinern, sodass wir ihre liebevolle Nähe spüren können. Wenn wir selbst in die ewige Welt eintreten und unser Leben auf der Erde in seiner Gesamtheit sehen, werden wir vielleicht überrascht sein, mit wie viel Hilfe und Unterstützung unsere verstorbenen Lieben jeden Moment unseres Lebens begleitet haben. 

 

In ihrer neuen, verklärten Gegenwart gewinnen ihr Mitgefühl, ihr Verständnis und ihre Liebe eine göttliche Tiefe, die sie zu stets präsenten - wenn auch "unsichtbaren" - Engeln macht, die die Entfaltung unseres Schicksals leiten und beschützen.

 

JOHN O'DONOHUE

 

Auszug aus seinen Büchern „Beauty: The Invisible Embrace“ (USA) / „Divine Beauty“ (Europa)

 

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Anmerkung: die letzten sieben Monate waren mir zu diesem Thema eine wichtige Lehre, die bereits unmittelbar nach dem physischen Tod meiner Anam Cara Michaela begann. Was ich seither erlebe, ihre Dauerpräsenz in neuer Form, kommt einem permanenten Wunder gleich (und einer Verfeinerung früherer Erlebnisse mit mir sehr nahen Menschen, die "gegangen" sind) … das man erleben darf, wenn man sich aus alten Mustern zu Leben und Tod löst ... und aus dem Selbstmitleid.

 

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"Wie schaffst du das alles?", diese Frage habe ich erst gestern wieder gehört … 

 

... indem ich z.B. Texte wie diesen BEWUSST lese ...

 

... mir vor allem permanent bewusst mache, dass der Tod im Grunde der Lohn für das Leben ist … UND: das Erlebte nicht verdränge, sondern integriere - zum Teil meines Lebens mache ... achtsam mit anderen Menschen teile, meine Aufgabe! 🌱✨💜

 

Wolfgang Maranius - ein Einheit mit Ejana

Kontakt: wolfgang@maranius.net